Eigenverlegung

Boden selber verlegen: So geht's!

Lieber Kunde, liebe Kundin, 

hier finden Sie Anleitungen zum Verlegen Ihres Traumboden. Die richtigen Pflegetipps für einen einwandfreien und schönen Parkettboden finden Sie HIER


Prüfpflicht vor der Eigenverlegung

Wir weisen ausdrücklich auf die Prüfpflicht der Ware vor der Verlegung hin. Prüfen Sie ob der Boden mit Ihrer Bestellung, hinsichtlich Farbe, Oberfläche, Sortierung, Kittung und Format mit Ihrer Bestellung übereinstimmt. Weicht die gelieferte Ware von Ihrer Bestellung ab, darf der Boden nicht verlegt werden. Offensichtlich beschädigte oder mangelhafte Boden Dielen dürfen nicht verlegt werden. Wenn den Boden bei Abweichungen zu Ihrer Bestellung, oder bei offensichtlichen Mängeln verlegen, gelten diese als akzeptiert und können nicht beanstandet werden.Offensichtlich beschädigte oder mangelhafte Parkettelemente welche verlegt werden, gelten als akzeptiert und können nachträglich nicht beanstandet werden! Siehe Verlegeregel 1 

Es gelten darüberhinaus die Pflege- und Verlegerichtlinien der Hersteller.

Parkett kann auf zwei Arten verlegt werden: durch vollflächige Verklebung oder durch schwimmende Verlegung. Vollflächig verklebter Parkettboden ist vergleichsweise geräuscharm, da Vibrationen und Hohlräume weitgehend ausgeschlossen werden können. Die schwimmende Verlegung von Parkettböden mit Click-System erfordert keinen Einsatz von Klebstoff. Bei Nut-Feder Varianten müssen die Dielen jedoch insich verleimt werden.  

Verlegung auf Warmwasser Fussbodenheizung:

Unsere Parkettböden sind für die vollflächige Verklebung auf Warmwasser Fussbodenheizung gut geeignet. Bei Böden über 15mm Materialstärke ist aufgrund des erhöhten Wärmedurchgangswiderstandes ein Effizienzverlust Ihrer Fußbodenheizung zu beachten. Bei Massivholzböden sind die Verlegeanweisungen des Herstellers einzuhalten. 

Vollflächige Verklebung am Untergrund:

Eine vollflächige Verklebung am Estrich oder Untergrund wird unsererseits empfohlen. Dies Verlegung weist deutliche Vorteile hinsichtlich Geh- und Trittschall, bei Warmwasser Fussbodenheizung gegenüber der schwimmenden Verlegung auf. Als Parkettkleber empfehlen wir den Silanklebstoff BONA R 860. 

WICHTIGE VERLEGEREGELN VORAB:

Verlegeregeln

Diese Verlegeregeln sind allgemein gültig. In den Paketeinlegern der jeweiligen Produkte können weitere spezielle oder abweichende Regeln bzw. Hinweise aufgeführt sein, die zu beachten und verbindlich sind.

1. Prüfung von Materialfehlern

Vor und während des Verlegens sind die Parkett-Dielen eingehend auf Materialfehler zu über prüfen. Dielen mit sichtbaren Mängeln oder Beschädigungen dürfen nicht verlegt werden. Die Montage darf nur bei Tageslicht oder guter Beleuchtung erfolgen, da sonst eventuelle Beschädigungen oder fehlerhafte Dielen unter Umständen nicht erkannt werden können.

2. Akklimatisierung vor der Verlegung

Die Parkett-Dielen müssen über einen Zeitraum von mind. 48 Stunden bei einer Raumtemperatur von mehr als 17 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 50-65 % im zu verlegenden Raum akklimatisiert werden. Das heißt, die geschlossenen Pakete müssen sich den Klimabedingungen im Raum anpassen. Sind große Klimaunterschiede zwischen Lagerraum und Verlegeraum vorhanden, sollte die Akklimatisierungszeit eher länger sein. Sind die Klimaverhältnisse annhähernd gleich, kann die Zeit auch kürzer sein. Bitte lagern Sie die Pakete auf einer ebenen Unterlage, ohne sie dabei zu öffnen. Gerade in Neubauten, in der die Luftfeuchtigkeit meistens sehr hoch ist, sollten Sie diese Punkte unbedingt beachten.

3. Kein Einbau in Spritzwasserbereichen

Kein Einbau in dauerhaft feuchten Räumen / Nassräumen Fertig-Parkett darf nicht in Bereiche verlegt werden, in denen Spritzwasser auf den Boden gelangen kann. Stehendes Wasser dringt in das Holz ein und kann es dauerhaft beschädigen. In dauerhaft feuchten Räumen oder feuchten Umgebungen (Sauna-Bereiche, kleine Badezimmer, etc.) sollte Fertig-Parkett nicht verlegt werden, da die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit nicht ausgeschlossen werden kann. Sofern der Parkett-Boden in Badezimmern verlegt werden soll, muss beachtet werden, dass dieser nicht in Spritzwasserbereiche (Dusche, Badewanne, Toilette, Waschbecken) verlegt wird, und die Feuchtigkeit kontinuierlich im normalen Bereich zwischen 50 % und 65 % relativer Luftfeuchte liegt. Pfützenbildung und Feuchtigkeitseinwirkung muss sowohl im Rand- und Fugenbereich als auch auf der Fläche unbedingt vermieden werden.

4. Beschaffenheit des Untergrundes

Alle vorhandenen Untergründe müssen eben (max. 3 mm auf 1 m Länge), trocken und ausreichend fest sein. Größere Unebenheiten werden mit handelsüblicher Spachtelmasse ausgeglichen. Die Oberfläche des Untergrundes sollte rissfrei und ohne Ab- und Ausbrüche sein. Lose Untergründe oder nicht ausreichend feste Untergründe (PVC- /Teppichbeläge) müssen entfernt werden. Mineralische Untergründe/Estriche müssen ausreichend trocken sein.

5. Dampfbremse bei mineralischen Untergünden

Grundsätzlich ist auf einem trockenen, mineralischen Verlegeuntergrund eine 0,2 mm dicke Polyethylen-Folie oder alternativ Parador Unterböden mit integriertem Feuchtigkeitsschutz auszulegen. Dies verhindert, dass eine Restfeuchtigkeit die Rückseite des Parkett-Bodens erreicht.Die Polyethylen-Folie hat nur die Aufgabe einer Dampfbremse und ist in den Bahnenkanten ca. 30 cm überlappend zu verlegen und zu verkleben. Keinesfalls wirkt eine Polyethylen-Folie als Bauwerksabdichtung!

6. Dehnungsfugen / Wandabstand einhalten

Wie einleitend schon beschrieben, schwindet oder quillt der natürliche Werkstoff Holz je nach Klimabedingung. Daher benötigt der verlegte Parkett-Boden zu allen festen Bauteilen, also Wände, Stützen, Heizkörperrohre etc. einen entsprechenden Abstand, Wandabstand oder Dehnungsfuge genannt. Des Weiteren müssen bei einer Überschreitung einer definierten Verlegefläche Dehnungsfugen eingehalten werden (s. Faustregel). Zu geringer Wandabstand ist der häufigste Verlegefehler. Oftmals macht sich dieser erst im Sommer bemerkbar, da sich durch die erhöhte Luftfeuchte und Temperatur in den Sommermonaten der Parkett-Boden zwangsläufig ausdehnt.Die Dehnungsfuge, bzw. der Wandabstand sollte mind. 10-15 mm an jeder Seite betragen, bei größeren Flächen entsprechend mehr.

Als Faustregel gilt:

Pro Meter Boden mind. 2 mm Dehnungsfuge an beiden Raumseiten einhalten. (Beispiel: Raum 5 m breit = mind. 10 mm an jeder Seite Randfuge).Selbst wenn das verlegte Material nur an einer Stelle im Raum anliegt (angearbeitet wird), kann sich schwimmend verlegtes Material abdrücken und wölben. „Beliebte“ Schwachpunkte sind dabei immer wieder Türzargen, Treppenanschlüsse, Heizkörperanschlüsse sowie Abschlussschienen. Schwere Gegenstände wie z.B. Küchenzeilen und Schränke (der Boden kann sich nur noch zur einer Seite bewegen) erfordern auf der Gegenseite einen doppelt so großen Wandabstand. Wir empfehlen, schwere Gegenstände bzw. Einbaumöbel (Küchen, Einbauschränke, Aquarien etc.) vor der Verlegung aufzubauen und den Boden nur bis unter den Sockel zu verlegen. So ist eine einfache und unkomplizierte Wiederaufnahme des Bodens jederzeit möglich. Die Dehnungsfugen werden im Wandbereich mit Sockelleisten, in anderen Bereichen durch spezielle Bodenprofile abgedeckt. Im Bereich von Stahlzargen kann auch eine dauerelastische Fugenmasse eingesetzt werden.  

Schlossdielen – Montage- und Verlegehinweise

Schlossdielen (3 Schicht Parkettböden > 15mm Materialstärke) dürfen nicht schwimmend verlegt werden. Die Dielen müssen vollflächig auf dem Unterboden verklebt werden. Auf den vorgeschliffenen Estrich müssen die Schlossdielen mit einem Parkettkleber vollflächig verklebt werden. Als Kleber empfehlen wir den Silanklebstoff Bona R860 –oder einen gleichwertigen Kleber. Mit der Klebermenge soll nicht gespart werden – bei normal saugendem Untergrund sollen 1000 g bis 1200 g pro m2 auf den Untergrund aufgebracht werden. Bitte beachten Sie die Verarbeitungshinweise der Klebstoffproduzenten. Die Dielen werden mit einem schweren Hammer (> 1500 g) und einem Kunststoff- oder Hartholzklotz (40x40x400 mm) zusammengeklopft. Schlossdielen müssen etwas strenger in der Nut und Feder sein, damit die Dielen über die gesamte Länge kraftschlüssig verbunden sind. Die Dielen müssen angetreten werden und teilweise mit Stützen von der Decke und mit Gegenständen an den Stirnseiten der Dielen (Anfang und Ende) beschwert werden. Die Dielen müssen satt im Kleberbett aufliegen bis der Kleber abgebunden hat. Nut und Feder werden nicht verleimt.

Verlegung von Schlossdielen auf Warmwasser Fußbodenheizung:

Bei vollflächiger Verklebung wird die Nut und Feder nicht verleimt, damit jede Diele für sich sich ausdehnen oder schrumpfen kann. Das Heizprotokoll für Estriche muss unbedingt eingehalten werden. Estrichfeuchte und Holzfeuchte muss vor der Verlegung kontrolliert werden.

Beschaffenheit und Voraussetzung des Untergrundes:

Generell muss der Untergrund verlegereif sein, d.h. frei von alten Belägen, sauber, dauerhaft, trocken, eben, fest, tragfähig und nach folgenden Vorgaben beschaffen sein: 

Gemäß DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau“ – Ebenheit des Untergrundes, . nach DIN 18560 Mindestanforderungen an Estriche und technische Regeln, . gemäß VOB Teil C, DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten, . nach EN 1264-2 Fußbodenheizung und Komponenten, . Die Bodenfeuchte bei Verlegung darf bei Zementestrich maximal 1,8% CM, bei Caliumsulfatestrich maximal 0,3% CM, die Holzdreischichtböden dürfen maximal 7% +/- 1% betragen. Vor der Verlegung muss die Fußbodenheizung mindestens 2 Tage abgeschaltet sein bzw. die Oberflächentemperatur weniger als 20 Grad Celsius betragen. Die Raumtemperatur bei Verlegung muss mehr als 15 Grad Celsius betragen. Erst nach 6 Tagen nach der Verlegung darf der Boden wieder aufgeheizt werden.  

Nach der Verlegung ist zu beachten, dass die Fußbodenoberflächentemperatur nicht über 27 Grad Celsium erwärmt werden darf. Bei schwankendem Raumklima müssen Fugen und leichte Rissbildungen in Deckschichten in Kauf genommen werden.

Eine Fußbodenheizung trocknet das Holz extrem aus, das kann zu Rissbildungen im Kernbereich und zu kleinen Fugen zwischen den Dielen längs- und stirnseitig führen, diese berechtigen nicht zur Reklamation.

Anforderungen an den Untergrund

Grundvoraussetzung für die Verlegung von Parkett ist ein fester, sauberer, trockener und ebener Untergrund. Unebenheiten von mehr als 3 mm auf 1 m müssen mit geeigneter Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Bei der Verlegung auf alten Holzdielen und Verlegeplatten müssen lose liegende Dielen mit der Unterkonstruktion verschraubt werden, um ein eventuelles Knarren zu reduzieren. Die Verlegung sollte quer zur Längsrichtung der Holzdielen erfolgen. Teppichböden sind aus Festigkeitsgründen und aus hygienischer Sicht als Untergrund ungeeignet und müssen entfernt werden. Eine Verlegung auf vorhandenen PVC-, CV- und Linoleum-Belägen kann nur erfolgen, wenn die Böden fest verklebt sind, keine losen Stellen aufweisen und keine Fußbodenheizung vorhanden ist. Estriche dürfen folgende Feuchtigkeitswerte nicht überschreiten:

Anhydrit-Estrich
ohne Fußbodenheizung max. 0,5 CM %
mit Fußbodenheizung max. 0,3 CM %

Zementestrich 

mit Fußbodenheizung max. 1,5 CM %
ohne Fußbodenheizung max. 2,0 CM %

Generell muss die Estrich-Feuchte mit einem Messgerät ermittelt werden. Auf jeden Fall vor sorglich eine 0,2 mm dicke PE-Folie als Dampfbremse unterlegen (Bahnen mindestens 30 cm überlappen lassen, abkleben, am Rand wannenförmig hochstehen lassen und nach dem Anbringen der Sockelleiste den Überstand mit einem Messer abtrennen). Oder Sie verwenden Boden Outlet Unterböden, die Trittschalldämmung und Dampfbremse in einem Produkt beinhalten.