Bodensanierung im Altbau

Eine Bodensanierung im Altbau ist oft unvermeidlich, wenn es darum geht, Gebäude wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die Fußböden in alten Häusern erzählen Geschichten von Generationen, doch nach Jahrzehnten der Nutzung weisen sie häufig erhebliche Abnutzungserscheinungen auf. Mit einer fachgerechten Bodensanierung lässt sich die ursprüngliche Schönheit der Böden wiederherstellen.
Wann muss ein Fußboden saniert werden?
Bodenbeläge in alten Häusern haben häufig ihre besten Jahre hinter sich. Über Jahrzehnte hinweg hat sich Staub, Schmutz und Feuchtigkeit in den Materialien festgesetzt, und auch die alltägliche Belastung hinterlässt Spuren. Abgenutzte Oberflächen, Risse, knarrende Dielen oder sogar feuchte Stellen sind typische Probleme, die eine Sanierung unvermeidbar machen.
Ein Fußboden muss dann saniert werden, wenn er sichtbare Schäden aufweist oder seine Funktion nicht mehr vollständig erfüllt.
1. Starke Abnutzung und optische Mängel
Abgenutzte Oberflächen, Kratzer, Dellen oder Verfärbungen sind häufige Anzeichen für einen sanierungsbedürftigen Boden. Besonders Holzböden und Parkett können nach Jahren der Nutzung unschön wirken, wenn die Schutzschicht (Lack, Öl) abgetragen wurde. Risse im Boden, insbesondere bei Fliesen, Steinböden oder Terrazzo, deuten darauf hin, dass der Bodenbelag beschädigt ist.
2. Feuchtigkeitsschäden
Feuchtigkeit ist eine der größten Gefahren für Böden. Feuchte Stellen, Schimmelbildung oder ein muffiger Geruch sind deutliche Hinweise darauf, dass Feuchtigkeit in den Fußboden eingedrungen ist. Dies kann durch undichte Stellen, aufsteigende Feuchtigkeit oder eine unzureichende Dämmung entstehen. In solchen Fällen sollte der Boden so schnell wie möglich saniert werden, um die Ausbreitung der Schäden zu verhindern.
3. Knarrende oder wackelnde Dielen
Knarrende Holzdielen oder lose Fliesen können darauf hinweisen, dass der Bodenbelag nicht mehr richtig mit dem Untergrund verbunden ist oder sich gelockert hat. Das kann ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass der Untergrund beschädigt ist. Dies kann durch langjährige Nutzung oder mangelnde Pflege verursacht werden und sollte durch eine Sanierung behoben werden, um den Boden wieder stabil und geräuscharm zu machen.
4. Schäden durch Schädlinge
Besonders in alten Holzböden können Holzwürmer oder andere Schädlinge den Bodenbelag stark beschädigen. Hier sind sichtbare Löcher oder poröses Holz ein sicheres Anzeichen dafür, dass eine Sanierung notwendig ist.
5. Veraltete Dämmung und fehlender Trittschallschutz
In Altbauten kann es vorkommen, dass der Fußboden nicht ausreichend gedämmt ist oder keinen Trittschallschutz bietet. Das kann den Wohnkomfort stark beeinträchtigen, da Geräusche leicht durch die Böden dringen. In diesem Fall kann eine Sanierung helfen, die Dämmung zu verbessern und den Boden modernen Standards anzupassen.
6. Unebenheiten und Verschiebungen
Ein Boden, der uneben ist oder sich im Laufe der Zeit verschoben hat, kann auf Probleme im Untergrund hindeuten. Ursachen dafür können Setzungsrisse, Feuchtigkeit oder ein instabiler Estrich sein. In solchen Fällen ist eine Sanierung notwendig, um die Stabilität und die Optik des Fußbodens wiederherzustellen.
7. Wertsteigerung und Modernisierungswunsch
Manchmal steht der Wunsch nach einer Modernisierung oder Aufwertung der Immobilie im Vordergrund. Ein abgenutzter oder unattraktiver Boden kann den Wert der Immobilie mindern. In diesen Fällen kann eine Bodensanierung eine Investition in die Zukunft sein, da sie den Wert des Hauses steigert und den Wohnkomfort erhöht.
Auf den Bodenbelag kommt es an
Bevor eine Bodensanierung durchgeführt wird, ist es wichtig, die Art des Bodens und seine Beschaffenheit zu kennen. In Altbauten findet man häufig folgende Bodenarten:
- Holzdielen: Diese Fußböden bestehen aus massivem Holz und waren in vielen Altbauten der Standardbodenbelag. Sie sind oft in einem sehr guten Zustand und lassen sich durch Abschleifen und Versiegeln wieder aufbereiten.
- Parkett: Klassische Fischgrät- oder Würfelparkettböden sind in vielen älteren Häusern zu finden. Auch sie lassen sich bei entsprechender Dicke abschleifen und neu versiegeln.
- Terrazzo: Dieser mineralische Bodenbelag aus Marmor, Granit und Zement war in vielen repräsentativen Altbauten in Treppenhäusern oder Fluren beliebt. Terrazzo ist äußerst widerstandsfähig und langlebig, benötigt jedoch spezielle Pflege bei der Sanierung.
- Stein- und Zementfliesen: In Kellern oder Wirtschaftsräumen sind häufig grobe Zementfliesen oder Natursteine zu finden, die jedoch oft Risse oder Ausbrüche aufweisen.
Bestandsaufnahme
Bevor die eigentliche Sanierung beginnen kann, ist eine gründliche Analyse des Bodens notwendig.
- Bodenart identifizieren: Handelt es sich um massives Parkett, Laminat oder Massivholzdielen? Dieser Schritt ist wichtig, da das Verfahren je nach Bodenart variiert. Holzböden können abgeschliffen werden, während Laminat ersetzt werden muss.
- Schäden bewerten: Untersuchen Sie den Fußboden auf Risse, Dellen, lose Stellen, Verfärbungen oder Feuchtigkeitsschäden. Bei Holzböden sollten Sie auf Schimmel und Schädlingsbefall achten.
- Entfernen von Möbeln und Schutzmaßnahmen: Räumen Sie den Raum komplett aus. Decken Sie Wände, Türen und Fenster mit Plastikfolien ab, um sie vor Staub zu schützen. Fußleisten sollten entfernt werden, um sie vor Beschädigungen zu bewahren.
Schleifen des Holzbodens
Holzdielen können oft durch Abschleifen und eine neue Versiegelung wiederhergestellt werden. Dabei wird die Oberfläche des Holzes mit Schleifmaschinen abgetragen, bis eine glatte, saubere Schicht erreicht ist. Wichtig ist es dabei in mehreren Schleifgängen vorzugehen – von grob bis fein – um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Laminatböden unterscheiden sich von massiven Holzfußböden, da sie keine dicke Holzschicht besitzen, die abgeschliffen werden kann. Hier ist die einzige sinnvolle Möglichkeit der Austausch beschädigter Elemente. Wenn einzelne Planken stark beschädigt sind, können sie entfernt und durch neue ersetzt werden. Falls großflächige Schäden auftreten, ist oft eine vollständige Neuverlegung des Laminats erforderlich.
Reparaturen vornehmen
Nach dem Schleifen sollten notwendige Reparaturen durchgeführt werden.
- Risse und Dellen ausbessern: Füllen Sie Risse oder Löcher im Boden mit einem speziellen Holzkitt oder Holzspachtel auf. Dabei sollte der Farbton des Kitts möglichst dem Holz angepasst werden. Lassen Sie die Füllmasse vollständig trocknen und schleifen Sie dann die behandelten Stellen leicht ab, um eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen.
- Lose Dielen oder Parkettstäbe fixieren: Klappernde oder lockere Dielen oder Parkettelemente sollten fest mit dem Untergrund verschraubt oder verklebt werden. Bei größeren Schäden, etwa durch Feuchtigkeit oder Schädlingsbefall, kann es notwendig sein, einzelne Teile auszutauschen.
Oberflächenbehandlung
Nach dem Schleifen und der Reparatur kommt die Oberflächenbehandlung, die den Boden schützt und seine Optik verbessert.
- Lackierung: Ein Lack schützt den Boden vor Kratzern und Abnutzung und bietet eine glänzende oder matte Oberfläche. Tragen Sie den Lack gleichmäßig mit einer Rolle auf und lassen Sie ihn zwischen den Schichten ausreichend trocknen (meist 24 Stunden). Für ein optimales Ergebnis sollten zwei bis drei Lackschichten aufgetragen werden.
- Ölen: Öle dringen tief in das Holz ein und geben dem Boden eine natürlichere Optik. Der Boden muss nach dem Auftragen poliert werden, um das Öl gleichmäßig zu verteilen. Geölte Böden sind atmungsaktiv, benötigen jedoch regelmäßige Pflege.
- Wachs: Auch eine Wachsbeschichtung ist möglich, sie verleiht dem Boden eine edle Optik und macht ihn widerstandsfähiger. Wie beim Ölen erfordert eine Wachsversiegelung regelmäßige Auffrischung.
Je nach Art der Oberflächenversiegelung sollten Sie dem Boden ausreichend Zeit zum Trocknen geben
– wir empfehlen mindestens 24 Stunden. Es ist wichtig, den Raum gut zu lüften, um die Trocknung zu beschleunigen.
Pflege und Schutz des sanierten Bodens
Pflege und Schutz des sanierten Bodens
Nach der Sanierung ist es entscheidend, den Boden gut zu pflegen, um die Langlebigkeit der Oberfläche zu gewährleisten.
- Schutz vor Möbeln: Verwenden Sie Filzgleiter unter Möbelstücken, um Kratzer auf dem neuen Boden zu vermeiden.Reinigung: Wischen Sie den Boden regelmäßig mit einem leicht feuchten Tuch oder einem speziellen Holzreiniger. Vermeiden Sie zu viel Wasser, da Holz empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren kann.
- Regelmäßige Auffrischung: Geölte oder gewachste Böden benötigen regelmäßige Auffrischung, um ihren Glanz zu bewahren und den Schutz aufrechtzuerhalten. Je nach Beanspruchung sollte dies alle sechs bis zwölf Monate erfolgen.